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Die großen Fragen zwischen Himmel und Erde
Ausstellung im Jüdischen Museum Wien

2025

Die Ausstellung beginnt im dunklen Prolograum – einer grenzenlosen Sphäre des Unbekannten. Von dort führt der Weg in das helle Intro – ein Raum mit Blick in den Himmel, durchflutet von Tageslicht. Eine Installation aus Papierschleifen mit Zitaten zu Gott gibt einen ersten Hinweis auf die folgenden Kapitel und das Zusammenspiel von Grafik und Ausstellungsarchitektur.

Sieben Kapitel in sechs Ausstellungsräumen, in unterschiedlichen Blautönen gestaltet, greifen die spirituelle Symbolik des Himmels auf. Ein umlaufendes Band aus Ziegeln, die wiederum Erde und Materialität verkörpern, fasst die einzeln oder gruppiert positionierten Exponate an den Wänden sowie auf unterschiedlich hohen Eichenholztischen und verbindet sie thematisch. Gezielte Durchblicke machen die Farbabfolgen der Räume lesbar und setzen die Kapitel und ihre Kunstwerke in einen visuellen Dialog. Eine präzise Lichtgestaltung, inszeniert die einzelnen Objekte – vom Ritualgegenstand bis hin zur zeitgenössischen Kunst – und hebt ihre symbolische Bedeutung hervor.

Das Spannungsfeld zwischen dem Einfachen und dem Erhabenen wird durch die Materialwahl verstärkt: rohe, poröse Ziegel stehen elaborierten, veredelten Artefakten gegenüber. Diese Spannung zwischen Bodenständigkeit und Transzendenz reflektiert die Vorstellung einer aus Gegensätzen geschaffenen Welt. Einzelne silber glasierte Ziegeln bedienen sich eben dieser Dichotomie und markieren besondere Objekte im Raum. Die Gestaltung eröffnet eine neue Perspektive auf das Göttliche – durch ein Zusammenspiel von Ästhetik und Sinnlichkeit werden existenzielle Fragen zwischen Himmel und Erde erfahrbar gemacht.

  • Ort Wien
  • Auftraggeber Jüdisches Museum Wien
  • Gestaltung MVD Austria / Pretterhofer Arquitectos
  • Team Heidi Pretterhofer, Michael Rieper, Bianca Gamser, Michael Haas, Luis Henzler, Helene Schauer
  • Grafik Manuel Radde und Philipp Doringer
  • Fotos Wolfgang Thaler
  • Schlagworte Ausstellung